1969 – Grateful Dead bis Santana – Psychedelische Herbstblumen aus der Bay Area

…dieses Kapitel mag der Leser im Anschluss an die ’67er und ’68er Kapitel über den Psychedelic Rock an der Westküste der USA lesen. In „1967 – Monterey und der „Summer of Love“ – Psychedelische Plakatkunst“ und „1968 – Die Ernte des Summer of Love und seine Konzert-Venues“ sind die entscheidenden Ereignisse und einige Alben des Psychedelic Rock der Bay Area beschrieben.

2012 – Pond bis Acid Mothers Temple & the Melting Paraiso U.F.O. – Still Psychedelic Music Fills the Air

Psychedelic Music… tja. Damit haben irgendwann in den Sechzigern Jugendliche angefangen, als sie unter dem Einfluss bewusstseinserweiternder Substanzen Musik machten und sich eine Veränderung der WELT erhofften. Diese Hoffnung wurde zu Beginn der 70er allerdings durch Krieg, schlechte Drogen, den Verkauf von Idealen und die harsche Realität mindestens verdunkelt.

1993 – Pearl Jam bis Sister Double Happiness – At the End of the Golden Age of Grunge

Spätestens 1991 hat sich der Begriff „Grunge“ in der Jugendkultur aufgebläht um dann – wie das mit solchen Hypes ist – nach wenigen Jahren wieder zu implodieren. Nirvana’s Nevermind und Pearl Jam’s Ten waren die Alben, die fast jeder junge Mensch zwischen 15 und 25 Anfang der 90er gehört und gefeiert haben dürfte (lies dazu das Kapitel 1991… Ein Jahr voller Grunge).

1973 – Neu! bis Conrad Schnitzler – Als Krautrock noch „dufte“ war

Seit Ende der 60er Bands wie Can, Amon Düül oder Tangerine Dream auf der Musikszene erschienen sind, sind ein paar Jahre vergangen. Inzwischen hat auch das Ausland (zumindest das UK) – insbesondere Dank DJ John Peel – Kenntnis davon erhalten, dass die „Krauts“ (Die Weltkriegs-Bezeichnung für die „Deutschen“) inzwischen sehr eigenständige Musik machen.

1982 – Jandek bis Grandmaster Flash & The Furious Five – Wo ist hier die Popmusik?

Neben all der „Populärmusik/Rockmusik – wasauchimmermandazusagenwill..“, die in all den Kapiteln im Großen Rockhaus untergebracht ist, gibt es in jeder Phase/zu fast jedem Zeitpunkt Alben, die sich in keine Kategorie einfügen lassen. Manche dieser Alben – und ihrer Künstler – sind „nur“ ihrer Zeit voraus, setzen ggf. Trends, die in einigen Monaten aufgegriffen werden und möglicherweise so etwas wie Mainstream werden.

1986 – Metallica bis False Prophets – Thrash, New York Hardcore, Crossover – die Welle bricht

1986 steht Metal in voller Blüte. Da ist vor Allem Thrash, die härtere, amerikanische Variante des punk-infizierten Metal aus Großbritannien. Vorbilder wie Iron Maiden, Diamond Head oder Saxon klingen gegen Bands von der US- Westküste wie Slayer, Metallica, Megadeth oder Metal Church inzwischen fast zahm, zugleich bringen New Yorker Hardcore Bands wie Cro-Mags, Crumbsuckers oder Agnostic Front ihre Härte in den Thrash ein – und werden wieder selber von ihm beeinflusst

1997 – Smog bis Low – Wenn Töne kriechen

Ich kann diesen Artikel NICHT mit dem Begriff „Slowcore“ überschreiben – weil die Bands, die in diesem Artikel diese wunderbar langsame Musik machen, nicht im selben Topf köcheln, wie die Protagonisten dieses sog. Slowcore, und weil selbst die den Begriff „Slowcore“ eher misstrauisch bis ablehnend betrachtet haben dürften.

1991 – Entombed bis Master’s Hammer – und was ist Growling? – Der Tod fährt die Ernte ein, Teil 2 – Europa

Der Artikel über Death Metal 1991 wäre ohne eine Zweiteilung einfach zu lang geworden. Ich habe mich für den zweiten Teil auf Bands ausserhalb des Anglo-Amerikanischen Raumes konzentriert. Denn Tatsache ist, dass gerade im Metal spätestens seit den Mitt-Achtzigern eine erstaunliche Internationalität herrscht. Bands aus Skandinavien, aus Süd-Amerika, aus Zentral-, Süd- und Ost-Europa, aus Asien und Australien, sprechen EINE musikalische Sprache – und ein Beweis dafür findet sich in diesem 2. Teil des Artikels über Death Metal 1991.

1991 – Death bis Sarcófago – und Sott Burns – Der Tod fährt die Ernte ein, Teil 1 – UK und Amerika

Death Metal – ich will die Gelegenheit nutzen, diesen Lärm anzupreisen, den Krach, der sich zunächst so formlos und un-unterscheidbar über die Ohren seiner Hörer stülpt, der aber (wie so oft bei Musik, die mit „Noise“ arbeitet) bei genauem Hinhören erstaunlich brilliante Verzierungen innerhalb des Lärms erkennbar werden lässt – und der sich zu Beginn der 90er in Musiker-Kreisen trotz seiner scheinbar infantilen Themen und Covergestaltungen als ernst zu nehmende musikalische Revolte beginnt zu etablieren.

1994 – The Obsessed bis Esoteric – Doom und Dooooooom ’94

994 ist ein Jahr, in dem eine Unzahl hervorragender Metal-Alben veröffentlicht werden – verteilt auf alle Nischen des inzwischen in x Varianten aufgefächerten Genres. Hier will ich den Fokus auf das von mir besonders geliebte Sub-Genre Doom richten – das selber in diversen Varianten existiert – und dazu ein paar erklärende Worte schreiben:

1995 – Oasis bis The Boo Radleys – Der Brit-Pop Hype

Ich kann auch völlig unhip (Stand 2021)…. Musik aus Großbritannien Mitte der Neunziger mit dem Begriff „Brit-Pop“ zu etikettieren ist der hilflose Versuch, doch teils recht unterschiedliche Bands und Sounds einer bestimmten Zeit und Herkunft zu vereinheitlichen und unter einen Deckel zu stecken… und führt logischerweise zu Mißverständnissen.

1983 – Iron Maiden bis Witchfinder General – US-Thrash und die nicht mehr ganz so neue NWOBHM

Wie so oft: Auch das Thema dieses Kapitels könnte eine andere Jahreszahl vorantragen. Die US Version des „neuen“ Metal – genannt Thrash – brach natürlich nicht exakt im Jahre 1983 los – aber ’83 ist ein gutes Jahr, um sich mit den Innovatoren des Heavy Metal nach den Siebzigern zu beschäftigen, weil in diesem Jahr nach einer Zeit im tiefsten Underground die ersten „Alben“ dieses Stils erscheinen.

1978 – Pere Ubu bis Johnny Thunders – Der Midwest, Cleveland… als US-Punk zu brodeln begann

…wieso Cleveland? Cleveland in Ohio war in den 30er Jahren mal eine der größten und wichtigsten Städte der USA. Aber mit dem Beginn der Ölkrise zu Beginn der Siebziger gingen fast alle großen Arbeitgeber aus der Stahl- und Automobilindustrie pleite, weil sie mit der internationalen Konkurrenz nicht mithalten konnten – ein Problem, das die US-Wirtschaft bis heute quält.

1978 – The Clash bis Vibrators – und was vom Punk in England übrig bleibt…

Punk ist – wie schon öfters von mir erwähnt – ’76, also sofort nach seiner „Geburt“, mit einem feuchten „Plopp“ implodiert, hat dabei aber mächtig Eindruck hinterlassen, indem er etlichen jungen Menschen die sehr positive Erkenntnis vermittelt hat, dass man auch ohne große Vorkenntnisse oder gar Virtuosität, dafür mit Vision, Wut und Engagement interessante Musik machen kann.

1977 – David Bowie bis Brian Eno – Als die Zukunft aus Berlin kam…

Von 1976 bis 1978 bewohnte (der einstmalige) Glam-Star David Bowie für einige Zeit eine Siebenzimmer-Altbauwohnung in der Hauptstraße 155 im West-Berliner Stadtteil Schöneberg. Damals war die geteilte Stadt bekannt als „Welthauptstadt des Heroins“ – und Bowie hatte absurderweise genau hier vor, irgendwie von seiner Heroin-Sucht loszukommen – und musikalisches Neuland zu betreten

1972 – Joni Mitchell bis Ronee Blakley- Laurel Canyon, Cosmic American Music, die komisch riecht und Asylum Records

Die Warnung wurde in den vorherigen Artikeln über den Laurel Canyon ausgesprochen: Die countryfizierte Hippie-Musik in den Kreisen der Laurel Canyon Anwohner tendiert zum seichten, eskapistischen vielleicht sogar beliebigen Schlock – oder sie wird durch die immer härteren Drogen – insbesondere durch Kokain, das inzwischen in Massen zirkuliert – immer ungenießbarer.

1972 – Randy Newman bis James Luther Dickinson – Lenny Waronker ein Produzent, ein Label und keine Szene

Lenny Waronker, der in den Credits aller weiter unten vorgestellten Alben vorkommmt – ist Sohn eines Produzenten aus Hollywood, war von Kindesbeinen an mit Randy Newman befreundet, mit dem er gemeinsam Klavier lernte, und dessen Songs er früh als B-Seiten für diverse Künstler u.a. an Liberty Records – das Label seines Onkels – verkaufte.

1967 – John Coltrane bis Peter Brötzmann Trio – Das „Golden Age of Free Jazz“ Teil 2 – Neues Selbstbewusstsein

Free Jazz Alben kann man seit dem Ende der Fünfziger finden, aber das erste eindeutige so benannte seiner Art ist natürlich Ornette Coleman’s Free Jazz – A Collective Improvisation By The Ornette Coleman Double Quartet. Aber wie das mit allen Genre’s so ist: Einen wirklichen Startpunkt für Free Jazz kann kann man natürlich nicht durch eine Jahreszahl definieren.

1966 – Otis Redding bis Nina Simone – Mitten in der Blüte des Soul

1966 ist auch für Fans des klassischen Soul ein Jahr voller großartiger, bahnbrechender Musik. Noch immer ist die schwarze Musik an Sangeskünstlern orientiert, die aus den Wurzeln Gospel und Blues schöpfen. Noch immer ist der Gesangsvortrag beseelt – und nicht auf’s erreichen möglichst vieler Oktaven via Technik zentriert, wie es ab den Achtzigern der Fall sein wird.

1956 – Frank Sinatra bis Helen Merrill – Mitten im Golden Age of Vocal Jazz und die 10 Besten

Zu den diversen Unterströmungen, in die sich der Jazz in den Fünfzigern verzweigt, gehört auch die Form, bei der die Stimme das Solo-Instrument ist. Der Song-orientierte Vocal-Jazz hat seine Wurzeln in der Musik der 20er und 30er Jahre. Damals haben Sängerinnen wie Ma Rainey, Bessie Smith oder Marion Harris Blues und Jazz – die da noch einträchtig zusammen existierten – mit ihren Stimmen bereichert, bei diesen Sängerinnen stand erstmals die instrumentale Begleitung im Hintergrund, Story und Gesangs-Vortrag hatten mindestens die gleiche Bedeutung, wie die Leistungen der Instrumentalisten, die Stimme war mindestens so wichtig, wie der Song selber.