Zu den diversen Unterströmungen, in die sich der Jazz in den Fünfzigern verzweigt, gehört auch die Form, bei der die Stimme das Solo-Instrument ist. Der Song-orientierte Vocal-Jazz hat seine Wurzeln in der Musik der 20er und 30er Jahre. Damals haben Sängerinnen wie Ma Rainey, Bessie Smith oder Marion Harris Blues und Jazz – die da noch einträchtig zusammen existierten – mit ihren Stimmen bereichert, bei diesen Sängerinnen stand erstmals die instrumentale Begleitung im Hintergrund, Story und Gesangs-Vortrag hatten mindestens die gleiche Bedeutung, wie die Leistungen der Instrumentalisten, die Stimme war mindestens so wichtig, wie der Song selber.