Das Wichtigste aus 2000 – Rinderwahn, Kohl’s Abschied und Napster – Radiohead bis D’Angelo/Common/Erykah Badu

Mit George W. Bush ist nun ein grenzdebiler Dummkopf Präsident der Vereinigten Deppen, während in Russland Gerhard Schröder-Kumpel Wladimir Putin seine jahrzehntelange „demokratische“ Herrschaft antritt. Den Tschetschenienkrieg führt dieser Friedensfürst fröhlich weiter.

Es wird ein Schnelltest für die Hirnerkrankung BSE entwickelt, und die hippe Rinderwahn-Panik verläuft im Sande. Trotzdem muß Kanzler Kohl aufhören – vielleicht hat er doch was abbekommen. Der Jahrtausendwechsel hatte nicht die befürchteten Auswirkungen auf die weltweiten Computersysteme, und auch in anderen Belangen ist die Apokalypse anscheinend nicht von christlicher Datierung abhängig. Bedenke: Muslime schreiben das Jahr 1420 und die Buddhisten sind schon im Jahr 2544. In Mosambik kommt es zu großen Überschwemmungen, in den Alpen kommen bei einer Brandkatastrophe in der Gletscherbahn von Kaprun 155 Menschen ums Leben. In Paris stürzt die legendäre Concorde ab und der Flugbetrieb für das 60er Jahre Flugzeug wird eingestellt. Über den Internet-Dienst Napster werden erstmals in nennenswertem Maß Musikdateien getauscht – damit wird die Verfügbarkeit von Musik über’s Netz zu einem Faktor, der physische Tonträger demnächst ersetzen will. Im Jahr 2000 stirbt Ian Dury, Radiohead machen die Platte des Jahrzehnts (…meinen bis heute viele Menschen), im Hip Hop und Neo-Soul gibt es einige tolle Platten (u.a. D’Angelo und Erykah Badu), es erscheinen wieder etliche wegweisende Alben mit elektronischer Musik. Johnny Cash macht ein weiteres Meisterstück und auch andere alte Helden wie Neil Young und Steely Dan sind wieder aktiv. Auch mittelalte wie The Cure oder die Go-Betweens machen schöne neue Alben. Dennoch ist auch 2000 kein Jahr musikalischer Revolutionen, wie man bei einem so prägnanten Datum erhofft haben mag. Es gibt zwar wieder viel gute Musik, und im Bereich abseits der Charts ist es schön bunt, aber intelligente Musik findet – wie immer – außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung statt. (Siehe Godspeed: You Black… oder Avey Tare & Panda Bear oder Microphones) Die Compilation OHM: The Early Gurus Of Electronic Music 1948-1980 etwas ist irgendwie bezeichnend, weil sie Musik enthält, die alt ist und zugleich in die Zukunft weist. Warten alle auf 2001? Währenddessen findet in den Niederungen der Charts Gitarrenschlapphut Santana seinen Platz – und zerstört seine Reputation. Da ist mir Disney-Star Britney Spears mit ihrem tollen Hit „Ooops! I Did It Again“ lieber. Ganz schlimm finde ich (wie schon seit Jahren) Bon Jovi, oder den peinlichen Möchtegern Sinatra Robbie Williams, oder Jennifer Lopez, deren größter Verdienst offenbar ihr Hintern ist, oder oder… oder?

Playlist 2000 Leider ohne das bahnbrechende Album von Weakling… Aaaaber – klick auf den Link unter der Beschreibung

Radiohead
Kid A

(EMI, 2000)

Artwork – Stanley Donwood. Man beachte, dass bei der CD hinter dem Plastik-Inlet noch ein Booklet versteckt ist!!

Was für eine seltsame Hitplatte: Radiohead hatten sich nach dem Erfolg des musikalisch schon sehr innovativen, aber im Vergleich noch recht „poppigen“ 97er Albums OK Computer entschlossen, noch weiter von allem abzurücken, was mit den normalen Hörgewohnheiten gewöhnlicher Konsumenten zu tun hatte. Das erklärte Ziel war mehr Intensität, mehr Elektronik, mehr Verfremdung und auf keinen Fall eine Wiederholung des Erfolgsrezeptes. Und diese Verweigerungshaltung führte tatsächlich dazu, dass beim ersten Hören von Kid A die Experimente manchmal die Songs zu ersticken schienen. Der Versuch, Avantgarde zu sein, klang deutlich heraus und die Band bekam bald den Vorwurf der „gewollten“ Komplexität zu hören. Aber nach einer kurzen Eingewöhnung konnte man die Pop Sensibilität Radiohead’s nicht mehr verleugnen. Da waren unter all den elektronischen Schichten dennoch wieder die für Radiohead so typischen und zugleich seltsam unerhörten Melodien in fantastischen Songs verborgen. Bei Kid A dauerte es eben länger, sie zu finden, aber das Album erhielt gerade dadurch einen zusätzlichenReiz – und seine Langlebigkeit. Keine Note zuviel, kein Experiment sinnlos, Kid A ließ den Hörer vergessen, dass Menschen diese glitzernden Soundgebirge erschaffen hatten. Songs wie „National Anthem, „How to Dissapear Completely“ oder „Motion Picture Soundtrack“ sind sublim, abstrakt – und gleichzeitig trotzdem Pop. Das ist die größte Leistung von Kid A: Mit der Zeit verschwinden die experimentellen Sounds hinter der puren Schönheit der Musik. Ein würdiger Nachfolger – vielleicht sogar eine Steigerung – zum Vorgänger OK Computer..

Primal Scream
XTRMNTR

(Creation, 2000)

Cover – Julian House. Designer

In den Neunzigern hatten Primal Scream sich einen gewissen Ruf als Hedonisten erarbeitet, aber nun, da alle bereit waren „…to Party like it’s 1999!!“, schienen die schottischen Tech-Rocker auf einmal aufzuwachen und sich auf ein graues Jahrzehnt vorzubereiten. – Und das noch bevor 9/11 und die Blair/Bush Kriegshetze die bunten Bilder wegbombte. Veröffentlicht im Januar 2000, traf XTRMNTR die Briten wie eine von diesen roten Pillen in The Matrix – und ließ alle nach der durchzechten Neujahrsnacht in der Realität aufwachen. Da wurde die von Industrie und Militär geschaffene Illusion von Demokratie angeklagt, deren eigentliches Ziel es sei „.to exterminate the underclass“. In ihrem Aufruf zum Kampf gegen das System fuhren Primal Scream schwere Geschütze auf: Elektro Funk bei „Kill All Hippies“, Fuzz-Punk bei „Accelerator“, militante House-workouts in „Swastika Eyes“, und auch mal elektronisch untermalten Acid Jazz bei „Blood Money“. Dass dieses Stil-Mischmasch funktionieren würde, war bei dieser Band sogar zu erwarten. Natürlich ließen vorherige apolitischen Alben wie das ’91er Rave-Pamphlet Screamadelica oder der 1994er Rolling Stones Rip Off Give Up But Don’t Give Out vermuten, dass die Agitation hier nur Pose war, aber in seiner Art und Konsequenten musikalischen Umsetzung Art war XTRMNT ein willkommener Weckruf – zumal „Prml Scrm“ mit aller Schwarzmalerei ja auch noch auf erschreckende Weise Recht behalten würden.

Yo La Tengo
And Then Nothing Turned Itself Inside-Out

(Matador, 2000)

Cover-Foto vom fantastischen -und teuren – Foto-Künstler Gregory Crewdsn

Institutionen wie Yo La Tengo werden natürlich auch älter – und der von Distortion durchzogener Sound der kleinen Band aus Hoboken/NY mag ruhiger geworden sein, aber And Then Nothing Turned Itself Inside-Out enthält einige der emotionalsten und besten Songs, die sie je gemacht haben. Ihr enzyklopädisches Wissen über Popmusik mag ihnen helfen, so sicher zu klingen, genauso wie ihr seit Ewigkeiten stabiles Line-Up. Ihr Sound war immer irgendwie die Quintessenz aus Jahrzehnten Indie-Rock, genauso beeinflusst von The Velvet Underground wie den Beach Boys wie von Sonic Youth etc…. Auf diesem Doppelalbum erinnert der Songtitel „Last Days of Disco“ an einen Whit Stillman Film, der Blick zurück auf die ersten Momente einer soeben beendete Beziehung wird perfekt eingefangen wenn Ira Kaplan sich erinnert „The song said ‚let’s be happy/ I was happy/ It never made me happy before.“ Jeder, der irgendeinen Song mit einer Beziehung verbindet, kennt diese Gefühle.
„Our Way to Fall“ beschreibt ebenfalls Momente einer Beziehung im halb gesprochenen „It seems like just a little thing/ You don’t want to listen and I can’t shut up“. Aber es geht natürlich nicht nur um Beziehungen. Yo La Tengo können auch und immer noch stürmischen Power Pop („Cherry Chapstick“). Und zuletzt nehmen sie uns in der 18-minütigen Meditation „Night Falls on Hoboken“ mit nach Hause (Ein Song, der vermutlich vom Covermotiv, einer Fotoarbeit von Gregory Crewdson, beeinflusst ist). Es ist einer dieser Songs, bei denen auch 18 Minuten nicht eine Sekunde zu viel sind. PK

Gas
Pop

(Mille Plateaux, 2000)

Cover-Konzept vom Künstler selber

Wenn der Kölner Wolfgang Voigt mit den Vorgängeralben Zauberberg und Königsforst die Vorarbeit geleistet hat, dann war Pop wohl als End – und Höhepunkt seines Projektes gedacht. Einer programmatischen Art Musik zu machen. Pop ist ein Ambient Album, aufgebaut scheinbar aus tausenden von Micro-Samples aus Natur und klassischer Musik. Beide Quellen sind hörbar, aber beide lassen etwas ganz Eigenes und Neues entstehen. Fließendes Wasser, Vogelgesang, der Klang von Violinen und Celli, all das scheint in mikroskopische Schnipsel zerteilt – und dann zu transzendentalen Rauschen wieder zusammengesetzt. Es entstehen Loops, die eine angenehme Wärme ausstrahlen, denen man ein ewiges Andauern wünscht. Bei den vorherigen Alben hatte Voigt noch einen Bass-Puls unter den nebligen Klang gelegt, nun bleibt der Puls meist aus, übrig bleibt eine Textur aus Klang, die unterlegt ist mit seltsam organisch wirkenden elektronischen Störgeräuschen – Geräuschen, die nur scheinen, als würden sie der Natur entspringen. Loops deuten immer wieder nachfolgende Veränderungen an, die dann aber doch nicht kommen, die den Hörer in einer ständigen Erwartungshaltung verharren lassen – was unangenehmer klingt, als es tatsächlich ist. William Basinski’s Disintegration Loops dokumentierten auf ähnlich spannende Weise den Zerfall von Klang, auf Pop bewegen sich die Loops im Kreis, ohne je langweilig zu werden. Beiden Ansätzen gemein ist die Erzeugung einer unterbewusste Spannung und eine Bildhaftigkeit, die scheinbar halb-erinnerte Szenerien hervorholt, die dann doch wieder verschwinden – die aber ein Wohlgefühl hinterlassen. Meinetwegen kann man diese Art von Musik als „New Age-y“ diskreditieren, aber dann wird man wohl Ambient ab Brian Eno’s Music for Airports als uninteressant betrachten. Pop ist schon vom Aufbau her so klug gemacht, dass Langeweile nicht aufkommt: Beim vierten – natürlich titellosen Track taucht die Bass-Drum auf, um die Strukturlosigkeit zu unterbrechen, und um dann im fünften Track völlig zu verschwinden und Platz zu machen für einen wundervoll weichen sonischen Teppich, der sich im sechsten Track in eine schwere, erstmals auch unheimliche Decke verwandelt. Der letzte Track dann schockiert regelrecht mit Drumbeat und zischendem Becken. Pop ist Ambient mit Stil, Geschmack und Charakter. Nach Pop beendete Voigt das Projekt Gas für 17 Jahre und kümmerte sich erst einmal um den Aufbau seines verdienstreichen Kompakt Labels. Die Alben von Gas wurden irgendwann als 4-CD Box Nah und Fern reissued,und 2017 startete er Gas mit Narkopop neu. Wer wirklich guten Ambient hören will, braucht mindestens (!) Pop.

Godspeed You Back Emperor !
Lift Yr. Skinny Fists Like Antennas To Heaven

(Kranky, 2000)

Front Cover – John Arthur Tinholt. Designer für Kranky, Constellation etc.

Talk Talk haben in den 90ern die Saat ausgebracht – mit Spirit of Eden und Laughing Stock, zwei der besten Alben aller Zeiten, und in den späten 90ern hatte sich aus ihrem Ansatz eine ganze Musikrichtung entwickelt, an deren Eckpunkten zum Einen Sigur Ros‘ Agaetis byrjun sowie Lift Yr. Skinny Fists Like Antennas To Heaven stehen. Godspeed You! Black Emperor (Das Ausrufezeichen steht mal hier mal dort, habe ich festgestellt, und auf dem Cover/ Inlay dieses Albums bekommt man den Namen der Band nirgendwo zu Gesicht…) hatten mit ihrem vorherigen Album F♯A♯∞ (1995-1997) schon sehr tief geschürft – dunklen Post-Rock gemacht, der den Swans weit mehr verpflichtet ist, als Talk Talk, aber mit LYSFLATH zeigten sie nun alle Anderen auf diesem Feld, was Dynamik heißt. Die „Songs“ (genauer „Movements“) türmen sich auf, steigen und steigen um dann nicht banal mit einem Klimax zu enden, sondern eher mit etwas, das man nur Erlösung nennen kann. Spannung erzeugen sie mit Sprach-Samples, Radio-Ausschnitten, Prophezeiungen, einer Atmosphäre, die dystopischer nicht sein könnte, aber in ihrer Düsternis zugleich seltsam tröstlich ist. Es ist die apokalyptische Vision unserer zusammenbrechenden kapitalistischen Gesellschaft, die sie erschaffen, ohne dabei „Lyrics“ zu verwenden – nur mit Hilfe der Sounds, die die neun Musiker erzeugen – Drums, Bass, Gitarren und Streicher und einer Katatonie aus Geräuschen. Das Album ist allen zu Unrecht Gefangenen auf dieser Welt gewidmet, eine Widmung, so gerecht wie pathetisch und naiv. Die vier Movements zu „beschreiben“ wäre zu komplex, würde Seiten verschlingen, jeder sollte das Album mindestens einmal durchhören, da es am besten (und am erschöpfendsten) in seiner Gesamtheit wirkt. Zur Zeit des Erscheinens dieses Albums wurde ihre Musik als eine Art moderner Progressiv-Rock bezeichnet, was falsch ist: Hier gibt es trotz über 80 Minuten Musik keinen unnötigen, weil prätentiösen, Ton. Einzig wem bei zu viel Sturm und Drang die Luft wegbleibt, dem könnte das Alles zu viel werden.

Weakling
Dead As Dreams

(tUMULt, 2000)

Das Cover zeigt einen Ausschnitt aus Goya’s „Buen Viaje“

In manchen Fällen fällt es mir schwer ein bestimmtes Album hier zu exponieren, obwohl seine Qualität und seine Wirkung gewaltig ist. Vor Allem dann, wenn ich weiss, dass man es quasi nirgendwo als physischen Tonträger finden wird. Enter Weakling’s Dead as Dreams: Dieses Meisterwerk des avantgardistischen (Black/Death) Metal wurde ein Jahr nach Entstehen, als es die Band schon nicht mehr gab, von dem Mini-Indie-Label tUMULt in verzweifelt geringer Stückzahl veröffentlicht – und danach hat sich keiner mehr gefunden, der diesen Klassiker wieder veröffentlichen will. Das Ding ist wohl, dass Band-Gründer John Gossard seinem damaligen Projekt incl. Bassistin Sarah Weiner, dem famosen Gitarristen Josh Smith, dem Drummer Sam Foster und dem Keyboarder Casey Ward schon nach kurzer Zeit aus Enttäuschung und Frust Adieu gesagt hatte, die Musiker sich in alle Winde zerstreut hatten und ein großer kommerzieller „Erfolg“ mit einer Musik irgendwo zwischen Burzum, Swans und dem seinerzeit angesagten Neo-Psychedelischen Post-Rock nicht wirklich zu erwarten war und ist. Und so entgeht dem Un-Informierten Vieles: Man hört Burzum-haftes rasendes weisses Rauschen, aber hier sind Könner an den Instrumenten am Werk, die Gitarren kennen eben auch Shoegaze (oder Blackgaze, wie das dann mal heissen wird…) die monolithischen Songs sind definitiv am Noise der Swans geschult (der Bandname geht auf einen Swans-Song von deren Klassiker Filth zurück), die Intensität des Openers „Cut Their Grain and Place Fire Therein“ allein ist schon enorm. Die verzweifelten Schreie Gossard’s sind mehr, als Varg Vikersen je zustande bringen wollte, majestätische Passagen wechseln sich mit aberwitziger Raserei ab, es gibt völlig abgedrehte Gitarrensoli vom Virtuosen Josh Smith (der zugleich bei einer Hardrock-Kapelle spielte), der Bass von Sarah Weiner ist prominent und effektiv – Dead as Dreams wurde zum Vorbild für Post-Rock Bands und auch für US-BM-Meister wie Wolves in the Throne Room. Man höre nur den 20-minütigen Titeltrack, bei dem alles organisch zusammenwächst, was moderne „harte“ Musik ausmacht. Dead as Dreams war die Blaupause für Vieles, was in den 00ern und 10ern noch kam – umso unverständlicher, dass dieses Album von der „Industrie“ und den eigenen Schöpfern so stiefmütterlich behandelt wird. Dass Gossard erst mit Asunder scheiterte, dann mit Weiner 2005 mit The Gault ein vergleichbar tolles Doom-Album machten, das auch vor die Wand fuhr, macht Gossard’s Desinteresse an weiterem Kontakt mit der Industrie verständlich – aber nicht erfreulicher…

https://www.youtube.com/watch?v=mnjH-ZYe59c

Aimee Mann
Bachelor No. 2 (Or the Last Remains of the Dodo)

(Super Ego, 2000)

Cover – Ein Dodo…

Irgendwie erinnert Aimee Mann’s Story in dieser Zeit an die ihres Kollegen Elliot Smith: Nach zwei hervorragenden, aber relativ erfolglosen Solo-Alben hatte die Ex-Til Tuesday Sängerin und Songwriterin Aimee Mann ihren Plattenvertrag verloren, ihr eigenes Label Super-Ego gestartet und dort mit ihrem dritten Solo-Album Bachelor No. 2 gegen alle Widerstände einen überraschenden Erfolg, Was auch in ihrem Fall daran lag, dass einige der hier versammelten Songs auf dem Soundtrack zum relativ erfolgreichen Film „Magnolia“ zu finden sind. Der wirkliche Grund für den Erfolg aber war die schlichte Tatsache, dass Aimee Mann’s Songs wieder einmal wirklich gut waren – und perfekt in eine Phase passte, in der die bisher so erfolgreiche neue Generation der Singer/Songwriterinen vom Schlage einer Sheryl Crow und Alanis Morissette schwächelten und Fiona Apple verstummt schien. Allerdings wird Aimee Mann im Gegensatz zu den Befindlichkeits-Poetinnen zu Recht immer wieder mit Elvis Costello verglichen (mit dem sie auf einem Song zusammenarbeitet), denn mit ihm teilt sie die Fähigkeit neben melodischer Finesse auch eine textliche Schärfe in ihre Songs einzubauen, die manchen erfolgreicheren Frauen zu dieser Zeit fehlte. Songs wie „Deathly“, „How Am I Different“ und „Ghost World“ sind wunderbar produzierter, perfekter Pop, der nicht revolutionär, aber eine thematische Tiefe hat, die sie zeitlos macht . Und wenn man dann noch Aimee Mann’s sehr angenehme, charakteristische Stimme hört, will man eigentlich gerne mit ihr befreundet sein.

PJ Harvey
Stories From The City, Stories From The Sea

(Island, 2000)

Cover – Maria Mochnacz. Designerin etlicher Cover von PJ Harvey

Dies hätte PJ Harveys größter Misserfolg werden können. Sie hatte ihre Karriere doch geradezu darauf aufgebaut, die Grenzen der Dramatik auszuloten, und nun kam sie auf einmal mit einem scheinbar einfachen Rock-Album daher. Ein Glamour Shot-Foto auf dem Cover? Eine geradezu „polierte“ Produktion? Songs über Liebe? Aber wie es sich herausstellen sollte, war eine glückliche Polly Jean genauso fesselnd wie eine getriebene Polly Jean – und manchmal sogar genau so beängstigend (Das lustvolle „Big Exit“oder die unverhüllte Geilheit in „This Is Love“). Und die Geschichte gab dem Album eine weiter unheilvolle Dimension. Nach 9/11 würden Harvey’s Reminiszenzen an Romantik auf den Straßen von Manhattan und Brooklyn einen unbeabsichtigt bedrohlichen Unterton bekommen: Es ist unmöglich „Can you hear them?/ The helicopters?/ We’re in New York,“auf „This Mess We’re In“ mit Duett Partner Thom Yorke heute auf dieselbe Art zu hören wie vor dem ominösen Attentat auf die Twin Towers. Nach Stories…, kehrte PJ Harvey zurück zu unverhüllter „Weirdness“; die Alben nach Stories From The City, Stories From The Sea waren wieder roher und unmittelbarer, sie hatte also nur einen Zwischenstop eingelegt, der ihr dieses eine Mal nicht nur stand, sondern genau jetzt und hier perfekt passte. Jeder Fan der vorherigen Alben dürfte „Gott sei dank“ gesagt haben – aber wenn Mainstream sich so anhört, kann da Nichts falsch sein – dann passt genau dieses Album sogar perfekt ins Gesamtwerk. PK

Johnny Cash
American III: Solitary Man

(American, 2000)

Cover – Martyn Atkins

Musikalisch machte der Man in Black seit 1994, seit dem ersten Album unter der Ägide des Fans Rick Rubin nichts mehr falsch. Die beiden hatten ein Rezept gefunden, das sowohl ein neues Publikum zufriedenstellte, als auch den Künstler. Leider war Cash aber inzwischen 68… und körperlich fertig. Nach dem erfolgreichen Teil 2 der American Recordings – Unchained von ’96 – musste er wegen Kiefer-Problemen und einer Lungenentzündung lange stillhalten, und als die Aufnahmen begannen, war Cash’s autoritative Stimme gebrochen. Aber selbst das stand ihm gut – und es stand den wieder klug ausgewählten Songs noch besser: Die angeschlagene Gesundheit mag ein Grund dafür sein, dass Solitary Man etwas stripped down klingt, dass die Begleitung durch Gitarren, eine Fiddle ab und zu und Benmont Tench’s Orgel hier und da so bescheiden ausfiel. Aber DAS war das Rezept. DAS war es, was den ersten und zweiten Teil so sensationell gemacht hatte – eine Sparsamkeit, die vor sechs Jahren revolutionär und auch jetzt noch in dieser Art und mit dieser Stimme einzigartig war. Natürlich gab es wieder eine Song-Auswahl, die sich gewaschen hatte: „One“ von U2, „I See a Darkness“ von und mit Will Oldham, dessen wackliges Organ neben Cash’s Grabesstimme Steine erweichen konnte – die den Text über einen Freund, der den Anderen vor seiner eigenen Getriebenheit retten kann umso glaubhafter machte. Dass Cash aus Tom Petty’s „I Wont Back Down“ einen eisernen Durchhalte-Song machen konnte, bei Neil Diamond’s „Solitary Man“ tatsächlich den eisernen Individualisten darstellen konnte, war logisch. Und die stoische Story, die Cash aus Nick Cave’s „The Mercy Seat“ machte – einem Song aus der Sicht eines zum Tode verurteilten – dürfte auch den Düstermann der Punk-Generation entzückt haben. Cash selber liebte den Song jedenfalls. All die unterschiedlichen Tracks wurden völlig problemlos von dieser immer noch charakteristischen Stimme zusammengehalten. Cash machte aus allem Cash-Songs, die zu den eigenen Songs oder dem Traditional „Wayfaring Stranger“ perfekt passten. Solitary Man wurde damals teilweise als zu zurückhaltend angesehen. Da wusste noch keiner, dass Cash bald aufhören musste, live zu spielen, dass 2003 seine geliebte Frau sterben würde und er mit letzter Kraft nur noch einen vierten Teil dieser American Recordings machen würde. Alle vier Alben dieser Art sowie das Box Set Unearthed sind Kunst ausserhalb von jeder Mode.

Giant Sand
Chore Of Enchantment

(Thrill Jockey, 2000)

Cover-Foto von Howe Gelb’s Haus – AUCH Maria Mochnacz (siehe PJ Harvey…)

Aus irgendeinem Grund ist Chore of Enchantment zu einem der populärsten Album in der ellenlangen Discografie von Giant Sand geworden. Und das, obwohl – oder vielleicht weil (?) – es eines von Howe Gelb’s experimentellsten Alben ist. Das wiederum kam vielleicht daher, dass er und seine Band jetzt beim feinen, meist experimentelleren Klängen verpflichteten Chicago’er Vorzeige-Indie Thrill Jockey gelandet war – was Howe Gelb dazu gebracht haben mag, das Studio nicht nur als notwendiges Übel zu betrachten, in dem man in so kurzer Zeit wie möglich aufnimmt, sondern seinen völlig eigenständigen „Wüsten-Rock“-Hybrid etwas genauer „auszuformulieren“ und der Musik einen warmen, einladenden Sound zu verpassen. So gibt es auf Chore of Enchantment Mellotron, Organ, Slide- und Steel Gitarre, Background-Sängerinnen zusammen mit Gelb’s trockenem Lou Reed-Gesang. Da ist ist zwar immer noch sein ausgefranstes Songwriting, das es mitunter schwer gemacht hat, Zugang zu seiner Musik zu finden. Da sind wieder und wieder die Verweise auf die geliebte Wüste – beim sehr schönen und zugänglichen „Shiver“ etwa – das seinem kurz zuvor verstorbenen Gitarristen Rainer Ptacek gewidmet ist. Da bekommte der hörer das fatalistische „No Reply“, gefolgt vom Chaos von „Satellite“. Gelb ist besonders bei diesem Meisterstück bei all dem Chaos ein Meister der schönen Melancholie, und auf Chore of Enchantment hatte er definitiv auch als Songwriter ein paar Sternstunden. Dies ist kein Album, das „überwältigt“, dafür aber eines, das so lange nachglüht, wie ein heißer Nachmittag in der Mojave.

The Dandy Warhols
Thirteen Tales From Urban Bohemia

(Capitol, 2000)

Cover-Foto – vom Drummer Brent DeBoer

Man kann – nein – man muss dieses Album sicher als eines der Meisterwerke des Neo-Psychedelic-Rock bezeichnen. Nach dem erstaunlichen Debüt und dem ebenso guten Come Down erhob Thirteen Tales… den Art-Pop der Dandys auf seinen kreativen Zenith. Wer sonst traute es sich zu, Kunst-Rock wie „Godless“ übergehen zu lassen in den Raga-Rock von „Mohammed“. Oder wer paarte auf einem Album Velvet Underground- Avant-Pop („Nietzche“) mit Country Gospel wie es mit „Country Leaver“ geschah ? Die schiere Klasse des Songwritings hält das gesamte Album zusammen, erstaunlich bei einer Band die sich alles, was ihr gefällt, vollkommen skrupellos aneignet und so eigentlich Gefahr läuft, beliebig zu klingen. Den Dandys gelang jedoch immer wieder das Kunststück, eigenständig zu klingen und zugleich eklektizistisch zu sein, auch wenn der Single Hit „Bohemian Like You“ die Stones nicht nur zitiert, sondern als astreiner Rip-Off durchgeht. Aber Songs wie die delikate Liebeskummer-Ballade „Sleep“ oder die großartigen Pop-Songs „Solid“ und „Get Off“ zeigen eine Band voller Selbstgewißheit auf dem Weg zu noch größeren Taten. Dass sie dann irgendwann immer mehr aus der Spur, und damit in Vergessenheit gerieten, war 2000 noch nicht abzusehen.

14…?

Ich hab’s mir wirklich lange überlegt: Für das Jahr 2000 habe ich 14 Künstler und ihre Alben ausgewählt – und das hat einen zwingend logischen Grund: Drei der wichtigsten, weil am weitesten in die Zukunft weisenden Alben des Jahres 2000 sind Voodoo von D’Angelo, Mama’s Gun von Erykah Badu und Common’s Like Water for Chocolate. Die beiden Ersteren schiebt man damals und heute in die Schublade „Neo-Soul“, Letzteres ist nahe an den Neo-Soul heranreichender Concious HipHop, alle drei sind von einer Qualität, die selten erreicht wird, alle drei Künstler machen Schwarze Musik mit „Consciousness“ zu einem wichtigen Trend im neuen Millenium… und alle drei Alben entstehen parallel zueinander im gleichen Studio mit den gleichen Musikern. So betrachte ich sie hier zusammen – weil sie die US-Gesellschaft 2000 aus den Augen der Black Community aus männlicher und weiblicher Sicht betrachten. Ganz einfach – sie gehören zueinander, jeder, der Voodoo hört MUSS meiner Meinung nach auch Mama’s Gun und Like Water… hören, sonst hat er eine Seite der Geschichte nicht wahrgenommen. Und so habe ich 14 Künstler in meinem Hauptartikel.

D’Angelo
Voodoo

(EMI, Rel. 01-2000)

Coverfoto – Fashion Fotograf Thierry le Goues

Fünf Jahre Zeit ließ sich Neo-Soul Innovator D’Angelo nach seinem prächtigen Debüt Brown Sugar. Eigentlich eine Zeitspanne, die im kurzlebigen Music-Business viel zu lang ist. Aber zuerst war er der Ansicht, dass er Zeit brauche, dann gab es irgendwelche Probleme mit dem Management und dann fühlte D’Angelo sich zu stark unter Druck, weil er das Niveau des Debüt’s zumindest nicht unterschreiten wollte. Gemäß diesem Anspruch liest sich das Personal auf seinem schließlich 1999 in den Electric Lady Studios aufgenommenen Voodoo wie ein Who’s Who des intelligenten und anspruchsvollen HipHop/R&B: Hier hatte sich das Soulquarians-Kollektiv gebildet: Namentlich bestehend aus Leuten wie DJ Premiere, den Roots und besonders ihrem Kopf Questlove, mit J Dilla, Method Man und Redman, und natürlich der aufstrebenden Neo-Soul Queen Erykah Badu. Sie alle machten mit, aber bestimmend war auf Voodoo bei aller Prominenz D’Angelo’s Stimme und seine Songs. Alles klingt locker, manches hat regelrechten Session Charakter (was Übelwollende dem Album noch am Ehesten vorwerfen könnten). Roy Hargrove hilft an der Trompete aus und Charlie Hunter zupft hier und da an den Saiten, die Musik ist so reduziert wie eine Corbusier-Liege, aber D’Angelos Stimme gibt Allem eine wunderbare Tiefe, und seine Absicht, Vorbildern wie Marvin Gaye oder Isaac Hayes Tribut zu zollen, gelang vortrefflich. Dies war das erste Album, das konsequent das Beste aus 70ies Soul, HipHop und R&B zu einer schimmernden Legierung verschmolz. Leider war D’Angelo immer noch ein schwieriger Mensch/Künstler – nach Voodoo kam fast 14 Jahre lang kein neues Album mehr – Voodoo ist und bleibt ein Meilenstein des Neo-Soul, es steht allein neben seinem weiblichen Pendant Mama’s Gun von Erykah Badu. (siehe hier unten). Und es wurde auf der HipHop-Seite begleitet von…

Common
Like Water For Chocolate

(MCA, Rel. 03-2000)

Front Cover Foto – Aufgenommen in Alabama 1956

Das vierte Album des Lonnie Rashid Lynn aka Common Sense aka Common ist vermutlich der zweite Teil der 2000er Trilogie der Soulquarians. Vielleicht nicht ganz so deutlich in dieser Trilogie zu verorten, weil es sehr hiphop-lastig ist, nicht ganz so nah am Soul gebaut ist, wie das zwei Monate zuvor veröffentlichte Voodoo oder Erykah Badu’s im November 2000 veröffentlichte Antwort. Aber – wie angedeutet – Common hatte keine Probleme damit, die Grenzen des HipHop zu überschreiten. Da waren natürlich die auch hier beteiligten Freunde von den Soulquarians: Das Produktionsteam Jay Dee, und Questlove, mit D’Angelo und James Poyser, mit Erykah Badu als Background-Sängerin aber auch mit Könnern wie Mos Def und mit Jill Scott, der anderen Neo Soul Queen jener Tage. So ist der Sound von Like Water for Chocolate naturgemäß auch der von Voodoo und Mama’s Gun – basslastig, smooth, subtil unterlegt von schlauen Beats und Sounds, basierend auf Live-Jams denen man den Spaß anhört. So rückt der HipHop hier nah an den Soul und etliche Tracks kann man als klug arrangierten Soul mit Common’s Raps bezeichnen. Keine unnatürliche Entwicklung für Common übrigens. Schon sein ’94er Meisterwerk Resurrection wurzelte nicht allein im NY Boom Bap. Damals war er vielleicht schärfer in seinen Aussagen, aber auch Like Water for Chocolate ist sehr „afrocenric“. Common ist sich in all seinen Texten sehr seiner Herkunft bewußt und macht sie zum Thema, beschreibt das Leben in der schwarzen Community, gibt den Dokumentator und Philosophen. Aber er ist neben seiner Schärfe auch stolz und engagiert. Der einzige Nachteil dieses Albums ist seine Länge und ein gleichmäßig durchgehende Flow, der es schwierig macht, Höhepunkte zu benennen. „The Questions“ mit Mos Def und „Time Travelin‘ (A Tribute to Fela)“, das den afrikanischen Musiker Fela Kuti ehrt stechen heraus. Toll und enorm cool auch „Geto Heaven“ mit Macy Gray. Man muss in Stimmung sein für dieses Album. Dann ist es groß. Und wer Common in Bestform erleben will, der höre Resurrection.

Erykah Badu
Mama’s Gun

(Motown, Rel. 11-2000)

Cover-Art – Robert Maxwell

Das zweite Album der Neo-Soul Diva Erykah Badu wiederum gilt zurecht als weibliches Gegenstück zu D’Angelo’s Voodoo. Zum Einen fanden die Sessions für Mama’s Gun zur selben Zeit im Electric Lady-Studio in New York statt, beide Musiker halfen sich gegenseitig aus und das Personal war deckungsgleich. Aber es war – wie zuvor gesagt – insbesondere der Spirit, der Voodoo und Mama’s Gun als das dastehen ließ, was sie bis heute sind: Die maskuline und die feminine Interpretation von „Neo Soul“. Mama’s Gun mag strukturierter sein, weniger sparsam an manchen Stellen, aber vor Allem der Wille, dem Soul ein neues Gesicht zu geben, ist beiden Alben deutlich anzuhören. Bei Erykah Badu ging es um klar definierte Themen. Auf dem abschließenden, 10-minütigen „Green Eyes“ behandelte sie die Trennung vom Vater ihres Kindes – Outkast’s Andre 2000. Aber neben Persönlichem ging es ihr auch um eine deutliche Positionierung zum bis heute akuten Rassismus in der US-Gesellschaft. So behandelt „A.D.2000“ den damals aktuellen Mord an Amadou Diallo durch die New York City Police: Die beteiligten Polizisten wurden damals aufgrund eines Formfehlers von einer mehrheitlich weissen (…!) Jury freigesprochen. Im Gegensatz zum abstrakteren 97er Debüt Baduizm wurde Erykah auf diesem Album deutlich. Sie hatte ihre beträchtlichen Songwriter-Fähigkeiten verbessert und ihre Lyrics waren zwar immer noch autobiografisch, aber sie bildete in ihnen perfekt die Lebenswirklichkeit schwarzer Frauen ab. Und weil all das auch noch in den wunderbaren Sound der Soulquarians getaucht wurde, weil Könner wie J Dilla schlaue Beats beisteuerten, weil auch hier Questlove und DJ Premiere ihre Arrangeurs- und Produktions-Skillz einbrachten – weil diese Gruppe von Musikern sich in diesen Monaten gegenseitig so wunderbar inspirierte, ist Mama’s Gun ein ebenso perfektes Album, wie Voodoo. Es gibt die Kritik, dass beide Alben ein bißchen ZU „sophiticated“ sind – aber so war damals die Stimmung, das war der Stil, den die Soulquarians etablieren wollten – die Basis, auf der später durchaus auch mehr Experimente aufgebaut wurden. Hier setzten Badu, D’Angelo (und auch Common) den Startpunkt, von dem afro-amerikanische Musik mit neuem Selbstbewußtsein und mit klaren gesellschaftspolitischen Positionen in das neue Jahrtausend startete. Ohne diese Alben wären deutliche politische Aussagen von Beyonce zehn Jahre später etwa nicht so gesagt und gehört worden. Dass nebenbei Songs wie „…& On“, „Bag Lady“, „Cleva“ wunderbar zwischen Soul, Jazz und HipHop changieren, macht das Album noch besser. Zunächst jedoch hatte Mama’s Gun nicht den Erfolg des Vorgängers Baduizm. Der Klassiker-Status musste erst wachsen. Das acht Jahre später folgende New Amerykah Part One (4th World War) mag musikalisch innovativer sein, aber die drei hier beschriebenen Alben haben eine Bedeutung, die erst in den kommenden Jahren wirklich erkannt wurde.